Die von Ihnen eingesandten Kirschlorbeerblätter zeigen den Fraßschaden des Gefurchten Dickmaulrüsslers. Typisch sind die vom Rand her buchtenförmig angefressenen Blätter. Der Rüsselkäfer ist ausschließlich in der Nacht aktiv. Tagsüber versteckt er sich an geschützten Orten. Viel gravierender als die Schäden am Laub sind die angefressenen Wurzeln der befallenen Pflanzen. Dafür sind die im Boden lebenden Larven des Käfers verantwortlich. Das kann sogar zum Absterben der Pflanzen führen.
Die Larven lassen sich am besten auf biologische Weise mit insektenparasitären Fadenwürmern (Nematoden) bekämpfen. Einsetzbar sind vor allem die Nematoden-Arten Heterorhabditis bacteriophora und Heterorhabditis megidis. Im Frühjahr kann man darüber hinaus auch die etwas kälteunempfindlicheren Nematoden Steinernema kraussei ausbringen. Die Nematoden gelten als Nützlinge und sind per Postkarte aus dem Gartencenter und der Gärtnerei oder über den Internetversandhandel zu bestellen.
Wichtig beim Einsatz der Nematoden ist eine ausreichend hohe Bodentemperatur von mindestens 12 °C für die Heterorhabditis-Arten bzw. 5 °C für die Art Steinernema kraussei. Zur Ausbringung der Nematoden gibt man sie zusammen mit dem Tonmineralpulver, in dem sie verschickt werden, in Wasser und gießt die Lösung anschließend mit einer Gießkanne auf der zu behandelnden Fläche aus. Bei und nach der Ausbringung ist es sehr wichtig, dass der Boden stets ausreichend feucht gehalten wird. Denn nur so ist es möglich, dass sich die Nematoden gut im Boden fortbewegen und zur Parasitierung zu den Dickmaulrüsslerlarven gelangen können.
Günstige Zeiträume für die Ausbringung der Nematoden liegen im Frühjahr von März bis Mai sowie später von August bis Oktober.
Die erwachsenen Käfer sind schwer zu erwischen. Legen Sie morsche Holzbretter unter die Hecke. Darunter verstecken sich die Käfer tagsüber gern. Kontrollieren Sie die Bretter regelmäßig und sammeln Sie Käfer auf.
(Folge 12-2018)