Seit etwa zwei Jahrzehnten setzt die „Kastanienminiermotte“ auch den hiesigen Bäumen zu. Rund die Hälfte aller Rosskastanien in Deutschland sind betroffen. Der Schädling kommt ursprünglich aus dem Balkan und konnte sich hierzulande nahezu ohne natürliche Gegenspieler vermehren. Die braunen Flecken auf den Blättern sind Fraßstellen der aggressiven, winzigen Motte. Die Fotosynthese der Kastanien wird eingeschränkt und die Vegetationszeit damit verkürzt. Schon im Spätsommer verlieren die betroffenen Bäume ihre Blätter. Sie sind anfälliger gegen Pilze, Bakterien und andere Schädlinge. Eine besondere Ge-fahr stellt das Bakterium „Pseudomonas syringae“ dar: Es verstopft die Leitungsbahnen, der Wasser- und Nährstofftransport wird unmöglich.
Ein Mittel gegen den Schädling gibt es bisher nicht. Das Kastanienlaub sollte sorgsam aufgesammelt und verbrannt werden, denn die Kastanienminiermotte überwintert in den Blättern. In Gegenden, in denen viel Laub gesammelt wird, sind die Kastanien oft gesünder. Das trockene Wetter in diesem Jahr verstärkte die Fleckenbildung der Kastanienblätter zusätzlich.
(Folge 34-2018)