Das Bild der Bauernhortensien und der Eichenblatthortensie ist in diesem Jahr sicher in einigen Hausgärten zu sehen. Einige Hortensien blühen kräftig und anhaltend, andere haben kaum Blüten. Auch wenn die Bedingungen mit ausreichenden Niederschlägen für das Wachstum von Hortensien gut sind,
so hat das keinen Einfluss auf die Anzahl der angelegten Blüten.
Die Bauernhortensien und auch die Eichenblatthortensien blühen am zweijährigen Holz. Das heißt, die Knospen, die im Herbst gebildet werden, überdauern den Winter in „Winterruhe“ an der Pflanze. Dabei baut die Knospe eine Frostresistenz auf, die dann bei wärmeren Temperaturen im Frühjahr wieder abgebaut wird. Dieses Verfahren nutzt die Pflanze, um erst wieder bei günstigen Bedingungen eine Blüte auszubilden.
Der Verlauf des letzten Winters war aber für diesen pflanzeneigenen Schutzmechanismus sehr ungünstig. Wir hatten lange milde Temperaturen, bei denen sich der Frostschutz schon stark abgebaut hat. Die Knospen hatten somit dem extremen Temperatursturz im Februar nicht mehr viel entgegenzusetzen. Die Blütenanlagen der Knospen wurden größtenteils zerstört und nur noch sehr geschützte Blüten kamen zum Austrieb. Somit erklärt sich das Bild der grünen Triebe ohne Blüte. Die Stärke des Frostwiderstands ist dabei natürlich von der Sorte, aber auch von der Gesamtkonstitution der Pflanze abhängig. So erklärt sich, dass die Pflanzen unterschiedlich stark betroffen sind.
Gegen diesen ungünstigen Witterungsverlauf können Sie natürlich nichts machen. Sie können aber alles tun, um die Hortensien vor diesen ungünstigen Temperaturbedingungen zu schützen. Zunächst einmal ist hier ein günstiger Standort zu nennen, an dem die Pflanzen z. B. vor direktem, kaltem Ostwind geschützt sind. Des Weiteren ist eine geeignete Winterabdeckung von Vorteil. Diese sollte aber dennoch ausreichend Luft an die Pflanze lassen, um die Bildung von Grauschimmel zu verhindern, welcher sich ebenfalls ungünstig auf die Knospen auswirken kann.
Außerdem sollte die Pflanze gut ernährt, aber auf keinen Fall überversorgt in den Winter gehen. So wirken sich späte Stickstoffdüngungen z. B. sehr negativ aus. Sie machen die Pflanzenzellen weich und angreifbar. Auch bei einem Rückschnitt im Herbst würden die Knospen mit den Blütenanlagen entfernt.