Die eingeschickten Bilder zur Frage der Kreisbildung im Rasen, geben einen klaren Hinweis auf die Ausbreitung von sogenannten „Hexenringen“. Hierbei handelt es sich um bodenbürtige Pilze, die für den Abbau der Organischen Substanz im Boden sorgen.
Über 50 verschiedene Hut- bzw. Ständerpilze (Basidiomyceten), sind für dieses Phänomen verantwortlich. Nach der Beurteilung der übersandten Bilder handelt es sich in diesem Fall vermutlich um die häufig vorkommende Art des Nelkenschwindlings (Marasmius oreades), der nicht giftig ist. Diese Art ist sehr oft der Verursacher für den „Hexenring“ im Rasen, da die Fruchtkörper in einer ringartigen Anordnung auftreten. Das Myzel im Boden wächst zentral aus der Mitte nach außen.
Pilze zählen als Bodenbewohner zu den natürlichen Partnern der Bodenfauna. Zahlreiche Arten leben saprophytisch und zersetzen so das im Boden vorhandene organische Material wie beispielsweise Baumreste, abgestorbene Wurzeln und Rasenfilz. Eine gute Rasenpflege mit ausreichender Düngung und Reduzierung des Rasenfilzes durch Vertikutieren beugt dem Pilzbefall vor.
Eine chemische Bekämpfung ist nicht möglich, allerdings auch nicht erforderlich, da dieser Pilz eher indirekte Schäden am Rasen verursacht. Die dunkle Grünfärbung des Ringes entsteht durch die Ausscheidung von Stickstoffverbindungen, die von den Gräsern aufgenommen werden, dies führt dann zu einer Beeinträchtigung des Aussehens des Rasens. Bei entsprechender Düngung lässt sich dieser Effekt kaschieren.
Beim regelmäßigen Mähen werden die Fruchtkörper der Pilze mit dem Rasenmäher entfernt, wenn das Schnittgut direkt aufgenommen wird. Das Absammeln dieser Fruchtkörper kann ebenfalls zur Verminderung der optischen Störung und Verbreitung durch Sporen führen.
Da das Pilzmyzel im Boden oft wasserabweisend wird, vertrocknen die Gräser als Folgeschaden, auch bei entsprechender Beregnung. Zur Vermeidung dieser Schädigung sollte der Bereich des Hexenringes mit einer Spatengabel bis zu einer Tiefe von 25 cm durchstochen und gelockert werden und anschließend durchdringend gewässert werden (Wassersättigung). Zur Optimierung der Durchfeuchtung des Myzels wird dem Wasser in der Gießkanne für die Erstbehandlung ein Benetzungsmittel (Wetting Agent) zugesetzt (wenige Tropfen eines Spülmittels sind auch hilfreich). Auf diese Weise kann der Pilz durch das folgende Überschusswasser zum Absterben gebracht werden.