Der Riss im Stamm ist entweder eine Folge von ungünstigen Bodenverhältnissen oder hohen Temperaturunterschieden im Winter. Dazu kommt es oft in kalten Nächten im Februar bei gleichzeitig tagsüber starker Sonneneinstrahlung auf den Stamm. Damit die Rinde nicht noch mehr reißt, sollten Sie den Stamm im Winter mit Jute- oder Strohmatten umwickeln, um die Erwärmung zu verringern.
Den vorhandenen Riss bringt der Baum bei guter Pflege selbst zum Abheilen. Schneiden Sie die lose, abgestorbene Rinde mit einem scharfen Messer bis an die lebende Rinde ab. Mindestens einmal jährlich muss die Wunde bis zur vollständigen Verheilung kontrolliert und eventuell nachbehandelt werden. Verwenden Sie keine Wundverschlussmittel. Dahinter würde die Wunde feucht bleiben, was zu Fäulnis führt.
Die Astgabelung kann im Laufe der nächsten Jahre die Stabilität des Baumes gefährden. Das Gewicht der beiden Kronenhälften verlagert sich weiter nach außen. Dadurch könnte sich in der Kehle der Gabelung ein Loch oder eine Spalte bilden, in die Wasser eindringt. Fäulnis und später ein Bruch der Astgabel wären die Folgen. Leider ist der Baum schon zu alt, um einen der beiden gleichstarken Haupttriebe zu entfernen. Die entstehende Schnittwunde wäre zu groß, sodass ein zügiges Verheilen nicht zu erwarten wäre. Stattdessen sind Entlastungsschnitte an beiden Kronenhälften notwendig, um das Gewicht zu verringern. Dabei ist darauf zu achten, dass die Krone als Ganzes eine leicht pyramidale Form behält. Lassen Sie den Schnitt am besten von einem Fachmann ausführen. Die Arbeiten sollten im Abstand von etwa drei Jahren wiederholt werden, damit die Krone stabil bleibt.