An den von Ihnen eingesandten Eibenzweigen waren an einigen der jungen, vorjährigen Triebe die Nadeln völlig vergilbt, während die älteren Nadeljahrgänge noch grün waren. Befall mit Krankheiten oder Schädlingen war an der Probe nicht vorhanden. Das von Ihnen festgestellte Schadbild wurde während der letzten Wochen auch in anderen Regionen an Eiben beobachtet. Es handelt sich um nichtparasitäre Nadelschäden, die durch den Frost in der ersten Hälfte des vergangenen Februars verursacht worden sind.
Eiben sind zwar frostharte Gehölze, sie sind jedoch etwas spätfrostempfindlich. Von Spätfrost spricht man normalerweise, wenn im April/Mai nach wärmerer Witterung nochmals tiefe Temperaturen auftreten. Der Winter 2011/12 war bis Ende Januar jedoch sehr mild verlaufen. Infolge dieser relativ warmen Witterung hatte sich die Frosthärte vieler Pflanzen schon frühzeitig abgeschwächt. Auch die grundsätzlich frostharten Eiben haben in dieser Phase bereits ihre Frosthärte abgebaut. Die dann innerhalb weniger Tage einsetzende Frostperiode mit sehr tiefen Temperaturen führte dazu, dass vor allem das besonders empfindliche pflanzliche Gewebe des jüngsten Nadeljahrgangs erfroren ist.
Sie sollten die trockenen Triebe möglichst entfernen. Da Eiben einen frischen bis feuchten und nährstoffreichen Boden bevorzugen, sollten Sie Ihre Pflanzen bei lang anhaltend trockener Witterung ausreichend mit Wasser und jetzt im Frühjahr eventuell mit einer Volldüngergabe versorgen.