An den eingesandten Zweigen von Ihrer Eibenhecke war weder Krankheits- noch Schädlingsbefall erkennbar, der das völlige Verbräunen der kranken Triebe erklären könnte. Zwar wiesen einige Nadeln sowohl an den grünen als auch an den braunen Zweigen sehr vereinzelt punktförmige Infektionen mit Blattfleckenpilzen auf. Diese haben jedoch nicht die Braunfärbung ganzer Triebe verursacht.
Möglicherweise ist die Ursache für die beobachteten Symptome am Stammgrund oder im Wurzelbereich der Pflanzen zu suchen. Infrage kommen abiotische Ursachen, wie z. B. ein für Eiben nicht gut geeignetes Kultursubstrat. Denn Eiben lieben frische bis feuchte, nährstoffreiche und kalkhaltige Böden. Sie können zwar auch auf ärmeren und mäßig trockenen, schwach sauren Standorten wachsen, stark saure Böden vertragen sie jedoch nicht.
Falls Sie torfhaltige Erde beim Pflanzen der Eiben oder bei der weiteren Grabpflege in den letzten Jahren eingesetzt haben, dann könnte es daran liegen, dass Ihre Eibenhecke leidet. Denn bei zu niedrigem pH-Wert des Bodens kann es unter anderem zu Magnesiummangel kommen, wodurch dann Verbräunungen der Nadeln hervorgerufen werden. Den pH-Wert und die Nährstoffversorgung des Bodens können Sie durch eine Bodenuntersuchung bei der LUFA NRW klären lassen.
Auch biotische Ursachen, wie z. B. Pilzbefall am Stammgrund oder an den Wurzeln, können nicht ausgeschlossen werden. Allerdings kann dies anhand der vorgelegten Probe nicht festgestellt werden. Darüber hinaus ist auch Befall mit den Larven des Dickmaulrüsslers möglich. Um festzustellen, ob solche Larven vorhanden sind, müssten Sie im Wurzelbereich der kranken Pflanzen nach weißlichen, beinlosen Larven mit einem braunen Kopf suchen. Die Larven werden etwa 1 cm lang. Allerdings wäre es jetzt für eine Bekämpfung bereits zu spät, da der Boden inzwischen zu kalt ist, um nützliche Nematoden gegen die Larven einzusetzen.