Windflächen in GbR einbringen?

Bei der Überlassung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen an ein Windkraft­unternehmen ist von einkommensteuerpflichtigen Einnahmen auszugehen. Bei steuerbegünstigten Spenden besteht bei der Einkommensteuer eine Abzugsmöglichkeit.

Auch die Umsatzsteuer sollten Sie nicht aus dem Blick verlieren. Waldbesitzer mit Umsatz­erlösen (Betriebseinnahmen) bis 17.500 € je Kalenderjahr sind Kleinunternehmer. Bei ihnen ergeben sich keine umsatzsteuerlichen Probleme. Die Überlassung der Stellfläche für die Windkraftanlage ist als Vermietungsleistung umsatzsteuerfrei. Die Überlassung von weiteren Flächen in der Konzentrationszone führt aber zu mit 19 % umsatzsteuerpflichtigen Einnahmen, wenn sich Waldbesitzer verpflichten, Maßnahmen zu unterlassen, die zu einer Beeinträchtigung der Windnutzung führen können (Duldungsleistung). Bei Zweifeln an der Umsatzsteuerpflicht sollten Sie eine Steuerklausel in den Vertrag aufnehmen, wonach sich das Windunternehmen bei nachträglicher Feststellung der Umsatzsteuerpflicht verpflichtet, 19 % an den Waldbesitzer nachzuzahlen.

Aus steuerlicher Sicht ist damit die Gründung einer Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR) nicht angezeigt, weil sie auch mit Aufzeichnungs- und Steuererklärungspflichten und damit mit vermeidbaren Kosten verbunden ist. Unseres Erachtens reicht es aus, wenn jeder Waldbesitzer einen Pachtvertrag mit dem Windkraftunternehmen schließt.