Warum sollten Sie Ihr Depot so häufig überprüfen? Ihre Zeit und Mühe lohnt sich doch nur, wenn Sie nach der Überprüfung etwas tun können, um entweder Verluste zu vermeiden oder Gewinne zu erhöhen.
Der Wunsch nach Prüfung des Depots rührt von einem weit verbreiteten Anlagefehler her, der Aktivitätsdruck genannt wird. Die Kapitalmarktforschung hat schon lange herausgefunden, dass nichts und niemand die Entwicklung der Finanzmärkte vorhersagen kann. Das ist zwar ernüchternd, denn natürlich würden wir alle dies gerne können und zum Beispiel unser Depot kontrollieren und vor Risiken schützen.
Vermögensanlage ist jedoch keine Tätigkeit, bei der sich Fleiß auszahlt – im Gegenteil! Wenn Sie häufiger nach Ihrem Depot schauen, werden Sie als zwangsläufige Folge auch mehr umschichten, also kaufen und verkaufen. Dabei werden Sie hin und wieder Glück, aber ebenso oft auch Pech haben und am Ende bleibt die negative Wirkung der Kosten und Gebühren als unerfreuliche Auswirkung Ihrer Aktivität übrig. Diese Kosten und Gebühren hätten mit Nichtstun vermieden werden können.
Also empfehle ich Ihnen, dass Sie sich einmal grundlegend Gedanken über die Zusammensetzung Ihrer Anlagen machen, die Risiken bestmöglich streuen und eine Anlagestruktur abbilden, die Ihrem Typ und Ihren Verhältnissen entspricht. Und danach einmal, maximal zweimal pro Jahr Ihr Depot checken, um nur dann eine Korrektur (Rebalancierung) durchzuführen, wenn die ursprüngliche Struktur nicht mehr stimmt. Ansonsten tun Sie überhaupt nichts.
(Folge 1-2021)