Vor Umbau ins Privatvermögen?

Überführen Sie das Wirtschaftsgebäude (steuerpflichtig) aus dem Betriebs- in das Privatvermögen, so müssen Sie den Entnahmegewinn (Verkehrswert minus Buchwert) zunächst als laufenden Gewinn versteuern. Der weitere Wertzuwachs erfolgt dann im Privatvermögen. Theoretisch könnten Sie nach Ablauf der Spekulationsfrist von zehn Jahren das Grundstück mit dem Gebäude nach der derzeitigen Rechtslage steuerfrei verkaufen oder dem weichenden Erben übertragen.

Behalten Sie das Wirtschaftsgebäude im Betriebsvermögen, so ist es steuerlich zulässig, dass Sie den Schweinestall zu einer Wohnung umnutzen, wenn die mit der Wohnung bebaute Fläche weniger als 10 % der gesamten Betriebsfläche beträgt. In diesem Falle entfällt die Besteuerung eines Entnahmegewinns. Allerdings bleibt die neu erstellte Wohnung dann im Betriebsvermögen, ein späterer Verkauf wäre steuerpflichtig.

Sollte derjenige Sohn, der in die umgenutzte Wohnung einzieht, später der Hofübernehmer sein, so empfiehlt es sich, zunächst den alten Schweinestall aus dem Betriebs- in das Privatvermögen zu überführen. Der Grund: Ohne Überführung müsste später mit der Hofübergabe diese Wohnung steuerpflichtig aus dem Betriebsvermögen zwangsweise entnommen werden.

Weil Sie derzeit noch nicht wissen, welcher Ihrer beiden Söhne den Hof später übernehmen wird, spricht vieles dafür, den Schweinestall bereits vor der Baumaßnahme aus dem Betriebsvermögen zu entnehmen.

(Folge 18-2018)