Beim Depoteinzug sollten „eigentlich“ alle steuerlich relevanten Daten und Merkmale mit übertragen werden – also auch Ihr Verlustvortrag. Vielleicht noch wichtiger als dieser sind die Kaufzeitpunkte und Kaufkurse Ihrer Aktien – denn schließlich sprechen Sie von „Jahrzehnten“, die Sie bestimmte Aktien schon besitzen, und daher sind die Steuermerkmale jeder Position sehr wichtig.
Das heikle Wort „eigentlich“ soll Sie darauf sensibilisieren, dass es schon vorgekommen ist, dass beim Depotübertrag steuerlich relevante Daten verloren gingen. Und wenn dies erst viele Jahre später auffällt (etwa beim Verkauf von Aktien), dann lassen sich die Daten nicht mehr oder nur mit hohem Aufwand rekonstruieren.
Daten dokumentieren
Daher rate ich Ihnen, vor dem Übertrag sowohl den Verlustvortrag als auch die oben genannten Depotdaten zu dokumentieren bzw. zu sichern. Falls Sie so ordentlich waren, dass Sie über all die Jahre die Abrechnungen Ihrer Wertpapierkäufe vollständig archiviert haben, sind Sie schon fein heraus.
Ansonsten ist zu prüfen, ob Ihr Depotauszug die Kaufzeitpunkte und -kurse ausweist oder ob Sie auch bei Ihrer Hausbank bereits online diese Daten einsehen und zum Beispiel durch Ausdruck oder „Screenshots“ dokumentieren können. Falls das nicht möglich ist, müssen Sie Ihre abgebende Hausbank um eine Zusammenstellung dieser Daten bitten.
Es kann sehr gut sein, dass die Bank Ihnen hierfür gesonderte Kosten in Rechnung stellen wird, zumal Sie beim Wegzug keine Kulanz erwarten dürfen. Trotzdem lohnt es sich für Sie, an dieser Stelle Sicherheit zu haben, denn diese ist allein wegen der Steuerersparnis wahrscheinlich viel Geld wert.
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