Strommasten: Wie versteuere ich den Ausgleich?

Erhalten Landwirte von Energie­versorgungsunternehmen (EVU) eine Entschädigung für die Überspannung der landwirtschaftlichen Flächen einschließlich Schutzstreifen und eine Mastentschädigung, so handelt es sich in aller Regel um steuerpflichtige Betriebseinnahmen. Es muss geprüft werden, ob in den Entschädigungsbeträgen nicht auch eine Entschädigung für eine objektiv feststellbare Wertminderung des Grund und Bodens steckt oder ob es sich um Entschädigungen für Wirtschaftserschwernisse handelt.

Die steuerliche Behandlung der Einmalzahlung hängt von der Gewinnermittlungsart ab. Buchführende Betriebe können die Überspannungs- und Maststandortentschädigung auf 25 Jahre verteilen. Landwirte, die ihren Gewinn nach Durchschnittssätzen (13a-Landwirte) ermitteln, müssen die Entschädigung nicht gesondert versteuern; sie ist mit dem Ansatz des Grundbetrages abgegolten.

Bei Landwirten mit Einnahmen-Überschuss-Rechnung ist die steuerliche Behandlung höchst­richterlich nicht geklärt. Die Oberfinanzdirektion NRW vertritt den Standpunkt, dass eine Verteilung der Einmalzahlung nicht möglich ist. Das würde bedeuten, dass die Einmalzahlung im Zeitpunkt des Zuflusses voll zu versteuern wäre. Vertretbar ist aber mit dem Finanzgericht Münster der Standpunkt, dass die Entschädigungszahlung einer Mietzahlung gleichkommt, dann wäre die Zahlung auch auf 25 Jahre zu verteilen.