Schon ein schneller Blick auf die unterschiedlichen Programme auf der Homepage der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zeigt, dass eine generelle Antwort auf die Frage unmöglich ist. Für Kauf oder Bau von privatem Wohneigentum gibt es sehr viele günstige Kredite und spezielle Förderkredite, die je nach Besonderheit wie dem Grad der Energieeffizienz oder zusätzlichen Förderkriterien wie „Kinder“ unterschiedlich sein können. Bei Förderkrediten müssen Sie in der Regel einen Teil des Kredites überhaupt nicht tilgen, sondern erhalten diesen als nicht rückzahlbaren Zuschuss. Damit Sie die richtige Entscheidung für Ihr Vorhaben treffen, folgende Hinweise:
- Die KfW vergibt die Kredite nicht direkt, sondern nur über eine Hausbank. Diese berechnet für ihr Tätigwerden eine sogenannte Hausbankmarge von durchschnittlich 0,75 %. Daher sollten Sie sich nicht von den zunächst sehr preiswert erscheinenden KfW-Zinssätzen von zum Teil etwa 0 % blenden lassen, sondern stets den Effektivzins nach Hausbankmarge betrachten.
- Berücksichtigen Sie die Flexibilität Ihrer Finanzierung. Während Sie variabel verzinsliche Immobilienkredite jederzeit und solche mit langfristigem Festzins spätestens nach zehn Jahren ohne Zusatzkosten sondertilgen können, ist dies bei KfW-Krediten regelmäßig ausgeschlossen. Sollten Sie durch Erbe, Schenkung oder sonstigen Gründen nach Darlehensabschluss zu unerwartetem Geldsegen kommen, müssen Sie ein langfristiges KfW-Darlehen trotzdem weiterbedienen oder Vorfälligkeitsentschädigung bezahlen. Dieser Nachteil wiegt jedoch bei niedrigen Zinsen nicht so schwer.
- Unter Kostengesichtspunkten zählt der durchschnittliche Effektivzins über alle Finanzierungsbausteine Ihres Vorhabens.
Es nützt Ihnen nichts, wenn Sie ein preisgünstiges KfW-Darlehen für beispielsweise maximal 120.000 € erhalten, Ihnen die vermittelnde Hausbank jedoch ein zu teures Restdarlehen für den verbleibenden Kreditbetrag „verkauft“.
Klicken Sie hier für Erklärungen zum Hausbankprinzip.
(Folge 43-2020)