Mindestlohn für Minijobber?

Zu Recht stellen Sie die Frage, ob Sie als Nebenerwerbslandwirt Ihrem mit der Sanierung bzw. Renovierung Ihres Betriebes beschäftigten Arbeitnehmer einen Mindestlohn zahlen müssen. Vor allem, wenn der Arbeitnehmer Arbeiten wie Schweißen durchführt, klingt dies im ersten Moment doch sehr nach Bautätigkeiten.
Diese Frage ist in letzter Zeit, vor allem durch den Eintritt der Freizügigkeit für osteuropäische Arbeitskräfte, vermehrt bei Landwirten aufgetreten. Daraufhin hat der Arbeitgeberverband der Westfälisch-Lippischen Land- und Forstwirtschaft e. V. (WLAV) lange mit der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) verhandelt. Als Ergebnis kam heraus, dass die DRV die mit Bauarbeiten beschäftigten Arbeitnehmer im landwirtschaftlichen Betrieb nicht als selbstständige Betriebsabteilung bzw. Einheit ansieht.

Erfreuliche Folge für Sie: Als Landwirt und Arbeitgeber müssen Sie weder den Mindestlohn Bau, der seit dem 1. Januar 2012 11,05 bzw. 13,40 € brutto/Stunde beträgt, an den Beschäftigten zahlen. Außerdem müssen Sie für Ihren polnischen Mitarbeiter auch keine Beiträge an die Sozialkasse Bau abführen.

Sie müssen den Minijobber jedoch bei der Minijob-Zentrale anmelden und für ihn pauschal 30 % des Lohnes als Nebenkosten abführen. Falls Sie einen Stundenlohn von 7,50 € mit dem Mitarbeiter vereinbaren, darf er maximal etwa 53 Stunden pro Monat für Sie arbeiten. Jede geleistete Arbeitsstunde kostet Sie als Arbeitgeber dann 9,75 €.