Lohnt sich ein Bauspar­vertrag?

Meine Antwort ist ein ganz eindeutiges Nein!

Denn Sie tauschen einen möglicherweise drohenden Negativzins, der erstens in der Dauer begrenzt ist und zweitens durch andere Maßnahmen zum Beispiel weitere Bankverbindungen, Festgeld- oder Tagesgeldkonto mit geringem positiven Zins bei einer Online-Bank vermieden werden kann, in einen langfristigen Vertrag mit garantiert negativer Verzinsung.

Da Sie auf ein späteres Bauspardarlehen ohnehin keinen Wert legen, sondern nur die Sparphase nutzen würden, können Sie sich auf die Zinserträge und Kosten der Ansparphase von – je nach Vertragstyp rund fünf bis acht Jahren – beschränken. Aktuelle Tarife von Bausparverträgen bieten einen minimalen positiven laufenden Zins. Meist sind dies +0,1 % p.a. Gleichzeitig werden Abschlussgebühren fällig, die zwischen 1 und 2 % – meist bei 1,5 % – liegen. Hinzu kommen noch Kontogebühren, die Ihre Kalkulation noch weiter ins Negative bringen. Allein auf Basis dieser wenigen Daten ist meines Erachtens klar, dass unter den heutigen Bedingungen eine Bausparanlage für Sie unvorteilhaft ist.

Von Bausparförderung haben Sie in Ihrer Frage nichts geschrieben, jedoch würde diese an meiner Beurteilung auch nichts mehr ändern. Um Ihre Interessen zu schützen und kein Geld zum Fenster herauszuwerfen, müssen Sie die Erwartung Ihres Bankverkäufers, der sich über die Abschlussprovision freuen würde, also leider enttäuschen und ein klares Nein sagen.

(Folge 30-2021)