Kein Anspruch auf Mindestlohn?

Ihr Chef ist ab 1. Januar 2015 verpflichtet, Ihnen mindestens 8,50 € brutto für jede Arbeitsstunde zu zahlen. Sie hätten nur dann keinen Anspruch auf den Mindestlohn, wenn Sie das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hätten und über keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen würden. Zudem hätten Sie für die ersten sechs Monate eines Beschäftigungsverhältnisses keinen Anspruch auf den Mindestlohn, wenn Sie unmittelbar vor Beginn der Beschäftigung langzeitarbeitslos gewesen wären. Weitere Ausnahmen gelten für Praktikanten.

Sollten Sie nicht unter die Ausnahmeregelungen fallen, haben Sie Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn. Es spielt insoweit auch keine Rolle, ob Sie als Minijobber oder sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer beschäftigt werden. Der Mindestlohn gilt für alle Arbeitnehmer und damit auch für Minijobber.

Es ist nicht relevant, ob Ihr Chef sich den Mindestlohn leisten kann bzw. ob dies das Geschäft hergibt. Ausnahmen für den Einzelhandel gibt es beim Mindestlohn nicht. Sollte sich Ihr Chef dennoch weigern, Ihnen 8,50 € pro Stunde zu zahlen, sollten Sie ihn darauf hinweisen, dass der gesetzliche Mindestlohn – abgesehen von den genannten Ausnahmen – verpflichtend ab Januar 2015 von allen Arbeitgebern zu zahlen ist. Sie könnten Ihren Lohnanspruch gerichtlich durchsetzen, falls Ihr Chef keine Einsicht zeigt.