Hofstelle für die weichende Erbin?

Unabhängig von der höferechtlichen Einordnung gehen wir davon aus, dass Sie einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb mit zwei Hofstellen besitzen.

Wollen Sie im Vorgriff auf die eigentliche Hofübergabe die eine Hofstelle mit 2500 m² bebauter und Freifläche heraustrennen, indem Sie diese an Ihre Tochter übertragen, so liegt darin eine steuerpflichtige Entnahme, die zur Erhöhung des laufenden Gewinns führt. Für die Entnahme wäre der Verkehrswert der Flächen und Wirtschaftsgebäude (steuerlich: Teilwert) anzusetzen abzüglich Buchwert. Von einer steuerpflichtigen Entnahme wäre nur – soweit vorhanden – das privatisierte Betriebsleiterhaus ausgenommen.

Unter Umständen wäre eine andere Lösung sinnvoller. Sie könnten im ersten Schritt den kompletten Betrieb an eine Erbengemeinschaft, bestehend aus zwei Kindern, übertragen. Diese Hofübergabe wäre steuerneutral. Zu einem späteren Zeitpunkt können sich die Kinder in der Weise auseinandersetzen, dass der älteste Sohn den gesamten Hof und die Tochter die zweite Hofstelle mit den 2500 m² erhält.
Voraussetzung dafür wäre aber, dass das zweite Kind (die Tochter) auch einen verkleinerten Betrieb bekommt. Dazu muss die Fläche um die Hofstelle aber größer als 3000 m² sein.