Hofgebäude teilen und vererben?

Wir gehen davon aus, dass Ihr Betrieb im Außenbereich (§ 35 BauGB) liegt. Somit kann eine Teilung des Hofgrundstücks gemäß § 19 BauGB vorgenommen werden. Danach ist die Teilung eine dem Grundbuchamt gegenüber abzugebende Erklärung, dass „ein Grundstücksteil grundbuchlich abgeschrieben und als selbstständiges Grundstück … eingetragen werden soll.“

Anders wäre die Rechtslage, wenn Sie sich im Zuge des Neubaus des Wohnhauses vor 20 Jahren gegenüber der Baugenehmigungsbehörde verpflichtet haben, dass der Bereich des neuen Wohnhauses und der Bereich des alten Hauses bzw. der Hofanlage wirtschaftlich eine Einheit bilden und dies grundbuchlich oder durch Baulast abgesichert worden ist.

Sie sollten aber auch andere Aspekte beachten, insbesondere die steuerlichen. Falls sich Ihr Betrieb und das vermietete „alte Haus“ im Betriebsvermögen (vielleicht im „gewillkürten“ Betriebsvermögen) befindet, könnte die Abtrennung des alten Wohnhauses zur Aufdeckung „stiller Reserven“ führen, die Sie möglicherweise versteuern müssen, wenn Sie das abgetretene Grundstück auf die Tochter übertragen.

Mit der Buchstelle (Steuerberater) sollten Sie denkbare Gestaltungsspielräume ausloten. Vielleicht empfiehlt es sich auch – sofern noch nicht geschehen –, den Hof komplett in das steuerliche Privatvermögen zu überführen. Ein solcher Schritt wäre zu überlegen, wenn Sie das 65. Lebensjahr erreicht haben. Bei einer steuerlichen Betriebsaufgabe müssten Sie den Aufgabegewinn „nur“ mit dem halben Satz versteuern.