Geld schenken oder leihen?

Schenken Sie Ihrer Enkelin 150. 000 €, unter Umständen mit der Maßgabe, mit diesem Geld einen neuen Kuhstall zu bauen, fällt, sofern keine Vorschenkungen getätigt wurden, keine Schenkungsteuer an. Dem Enkelkind steht ein persönlicher Freibetrag von 200.000 € zur Verfügung und das alle zehn Jahre von Neuem.

Natürlich können Sie der Enkeltochter das Geld auch leihen. Hierzu empfehlen wir den Abschluss eines schriftlichen Darlehensvertrages. Denkbar ist es, ihr das Geld zinslos zu leihen. Damit wären nur die jährlich ersparten Darlehenszinsen für die Schenkungsteuer von Belang. Bei einem unterstellten Zinssatz von 4 % wären das 6000 € jährlich, sodass auch hier Schenkungsteuer nicht entstehen würde.

Was die Frage der Laufzeit des Darlehens angeht, so empfehlen wir Ihnen, die „goldene“ Finanzierungsregel zu beachten, wonach langlebige Wirtschaftsgüter langfristig zu finanzieren sind. Damit hängt die Laufzeit des Darlehensvertrages von der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des Stallgebäudes ab.

Würden Sie vor Fälligkeit des Darlehens sterben, hätten Ihre Erben den Rückzahlungsanspruch. Ohne nähere Kenntnis der familiären Verhältnisse fällt es schwer, eine Empfehlung zu geben. Wir vermuten, dass die Enkelin Ihren Hof eines Tages erben soll. Falls Sie ­diese Lösung im Auge haben, sollten Sie entsprechende Regelungen etwa in einem Erbvertrag und in dem Darlehensvertrag aufnehmen. Auch eine vorzeitige ­Hofübertragung gegen Einräumung von Altenteilsleistungen sollten Sie in Betracht ziehen. Lassen Sie sich dazu vom WLV-Kreisverband oder einem Notar beraten.