Forstfläche im Betriebsvermögen?

Für die Finanzverwaltung sind Forstbetriebe sowohl Nachhaltsbetriebe als auch aussetzende Betriebe. Es stellt sich immer wieder die Frage nach einer Mindestgröße oder ob ein Waldstück Privatvermögen ist. Die Finanzverwaltung behandelt kleine Wälder, die weniger als 1 ha umfassen, auch als Forstbetriebe. Ein Waldstück von 70 ar (0,7 ha) hat der Bundesfinanzhof als Grenzfall behandelt. Bei kleineren Waldflächen kann Privatvermögen nur dann angenommen werden, wenn sie nachweislich etwa privaten Erholungszwecken des Waldeigen-tümers dienen.
Die Finanzverwaltung wird in Ihrem Fall unter Umständen von einem einkommensteuerlich relevanten Forstbetrieb ausgehen. Bei der Veräußerung des Waldstücks wäre der Gewinn, also der Unterschied zwischen dem Veräußerungspreis einerseits und den seinerzeitigen Anschaffungskosten andererseits, zu versteuern. Dabei ist der Gewinn gesondert für den Grund und Boden und für das aufstehende Holz zu ermitteln.

Nimmt die Finanzverwaltung einen einkommensteuerlich relevanten Forstbetrieb an und verkaufen Sie mit dem Waldstück diesen Betrieb im Ganzen, stehen Ihnen für die Betriebsveräußerung Steuervergünstigungen zu. Weil Sie das 55. Lebensjahr vollendet haben, gibt es für Betriebsveräußerungen einen Freibetrag in Höhe von 45.000 €. Allerdings ist der Freibetrag nur einmal für sämtliches Betriebsvermögen zu gewähren. Darüber hinaus müssten Sie den Veräußerungsgewinn mit dem ermäßigten Steuersatz von 56 % Ihres durchschnittlichen Steuersatzes versteuern.