Ferkelkauf: Vorsteuer abziehen?

Pauschalierende Landwirte können heute aus dem Einkauf der Ferkel keine Vorsteuer ziehen. Die gezahlte Vorsteuer ist nach Ansicht der Finanzverwaltung mit der Umsatzsteuerpauschale abgegolten. Mussten Sie ab dem 1. Januar 2022 den Betrieb von pauschalierend zur Regelbesteuerung umstellen, können Sie auch keine sogenannte Vorsteuerberichtigung für den Ferkeleinkauf in Anspruch nehmen, weil dafür pro Ferkel eine Vorsteuerbelastung von mehr als 1000€ gegeben sein müsste.

Soweit davon abweichend Beratungsempfehlungen abgegeben werden, aus dem Einkauf der Ferkel heute eine Vorsteueranmeldung abzugeben, so müssen Sie dabei dem Finanzamt mitteilen, dass Sie sich nicht an die Verwaltungsanweisungen halten. Sie müssen dann damit rechnen, dass das Finanzamt Ihnen keinen Vorsteuerabzug aus dem Ferkeleinkauf gewähren wird und sind dann auf den Rechtsweg zum Finanzgericht angewiesen.

Weil uns dazu keine einschlägigen gerichtlichen Entscheidungen bekannt sind, müssen Sie beim Finanzgericht Münster mit einer Prozessdauer von zwei bis drei Jahren rechnen. Bitte besprechen Sie mit Ihrem Steuerberater, wann Sie am besten welche Anschaffungen tätigen und was sonst noch zu beachten ist, etwa bei Schlachtvieh- und Nutzviehabrechnungen.

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