Die Anlage schlechthin gibt es nicht. Jemandem einen schnellen Tipp zu geben, ohne zu wissen, welche Bedürfnisse er hat, wie alt er ist, ob er den Betrag weiter besparen möchte usw., wäre fahrlässig. Bei der Suche nach der richtigen Anlage hilft allerdings der folgende Filter. Dieser beinhaltet die fünf wichtigsten Fragen:
- Haben Sie ausreichende Liquiditätsreserven in Höhe von mindestens drei Monatsbedarfen? Falls nicht, sollten Sie diese zunächst bilden, bevor Sie Geld investieren. Überziehungskredite sind selbst in der Nullzinswelt teuer.
- Sind Ihre sonstigen Reserven im Sachvermögen (Aktien, Immobilien, Grundstücke) und damit inflationssicher oder im Geldvermögen (Einlagen, Bausparguthaben, Anleihen, Sparbriefe, Lebens-/ Rentenversicherungen etc.)? Je nachdem, welche Seite der Waage nach unten neigt, empfehle ich Ihre 10.000 € eher auf die andere zu legen. Bei dieser Überlegung bitte keine Konsumgüter wie Auto oder Wohnungseinrichtung mitzählen.
- Wie lange können Sie auf das Geld nötigenfalls verzichten? Anlagen im Sachvermögen sind nur langfristig beispielsweise bei mehr als zehn Jahren sinnvoll – wenn Sie einen Anlagehorizont von unter fünf Jahren haben, kommen diese allein wegen der kurzfristigen Kursschwankungen wenig infrage. Zeiträume zwischen fünf und zehn Jahren sind eine Grauzone, in der Sie zwischen Ertragsstreben und verbleibendem Risiko abwägen sollten.
- Wie stehen Sie zu Risiken? Können Sie – unabhängig von Ihren sonstigen Reserven – einen vorübergehenden Verlust von 50 % oder mehr emotional verkraften oder würden Sie darunter leiden?
- Haben Sie sich schonmal nach Gold erkundigt? Falls nicht und soweit Sie die Frage nach der Mindestliquidität positiv beantwortet haben und eine Langfristanlage für Sie vorstellbar ist, sollten Sie zurzeit in Gold investieren.