Erbschaftsteuern zahlen?

Übertragen Sie den landwirtschaftlichen Betrieb von 11 ha gegen das übliche Altenteil, etwa lebenslanges Wohnrecht für Sie und Ihre Ehefrau, an die Tochter, entsteht bei Ihnen regelmäßig für die Übertragung keine Einkommensteuer. Der Grund: Es handelt sich zwar um eine gemischte Schenkung, die „Gegenleistungen“ der Tochter dürften aber unter dem Wert des Hofes (= steuerliches Kapitalkonto) liegen.

Etwas anderes gilt nach der Übertragung: Als Rentner müssen Sie zum einen den steuerpflichtigen Anteil Ihrer Rente versteuern. Andererseits müssen Sie die mit Ihrer Tochter vereinbarten Altenteilsleistungen, wie etwa das Baraltenteil und das Wohnrecht, zu 100 % der Einkommensteuer unterwerfen. Allerdings haben Sie und Ihre Ehefrau zurzeit einen steuerlichen Freibetrag von 17.304 €.

Spiegelbildlich kann Ihre Tochter die Altenteilsleistungen dann zu 100 % bei ihrer Steuererklärung als Sonderausgabe abziehen.

Zur Schenkungsteuer: Ihre Tochter fällt in die Steuerklasse I mit einem Freibetrag von 400.000 €. Außerdem werden die übertragenen Flächen von der Schenkungsteuer freigestellt, wenn Ihre Tochter die Flächen innerhalb der Behaltensfristen (fünf oder sieben Jahre) nicht verkauft. Eine Verpachtung in einem Fünf-Jahres-Zyklus ist dabei unschädlich.

Alles in allem gehen wir davon aus, dass für die Grundstücksübertragung im Wege der vorweggenommenen Erbfolge an Ihre Tochter keine Schenkungsteuer entsteht. Vermutlich wird das Wohnhaus mit dem Garten den Wert von 400.000 € nicht übersteigen.