Erbschaftsteuer bei zwei Höfen?

Erbt Ihr Sohn den Hof vom Onkel, fällt er in die Steuerklasse II mit einem persönlichen Freibetrag von 20.000 €. Das würde bedeuten, dass beispielsweise bei einem steuerpflichtigen Erwerb bis 75.000 € 15 % Erbschaftsteuer anfallen würden. Bei einem Erwerb bis 300.000 € wären schon 20 % Erbschaftsteuer fällig.

Das land- und forstwirtschaftliche Vermögen wird sowohl bei der Bewertung als auch bei der Erbschaftsteuer jedoch verschont. Wird der ererbte Betrieb sieben Jahre lang fortgeführt, das heißt nicht veräußert, entsteht keine Erbschaftsteuer. Das gilt auch für den landwirtschaftlichen Betrieb, den Ihr Sohn von seinem Onkel erbt.

Erbschaftsteuer entsteht aber für die nicht begünstigte Betriebsleiterwohnung im Bauernhaus des Onkels. Diese wird – soweit sie fremdvermietet ist – nach dem Ertragswertverfahren bewertet. Dazu sind gesondert der Bodenwert und der Gebäudeertragswert zu ermitteln. Auf den Einheitswert oder auf die Jahresmiete der Wohnung allein kommt es bei diesem Verfahren nicht mehr an.

Erbschaftsteuerlich spielt es auch keine Rolle, ob der Onkel den Betrieb selbst bewirtschaftet oder verpachtet. Steuerschädlich wäre nur eine langfristige Verpachtung von mehr als 15 Jahren. Solche langfristigen Verpachtungen fallen aus der Verschonung komplett heraus.