Droht eine Nachbesteuerung?

Wird der Hof testamentarisch vererbt, werden die verpachteten Flächen, die Wirtschaftsgebäude und das unter Umständen noch vorhandene Inventar bei der Erbschaftsteuer verschont. Das heißt, werden diese Wirtschaftsgüter innerhalb von fünf bzw. sieben Jahren nach dem Erbfall nicht verkauft oder in einen gewerblichen Betrieb überführt, wird keine Erbschaftsteuer festgesetzt. Zum Schonvermögen gehören aber nicht das Betriebsleiter- und das Altenteilerhaus, verpachtetes Bauerwartungsland sowie Stückländereien.

Unter Stückländereien versteht das Gesetz Flächen, die am Todesstichtag für länger als 15 Jahre verpachtet oder einem anderen zur Nutzung überlassen waren. Damit haben die Betroffenen in Verpachtungsfällen die Möglichkeit, den Pachtvertrag im vorgegebenen zeitlichen Rahmen von 15 Jahren immer wieder zu verlängern, ohne dass negative erbschaftsteuerliche Folgen drohen. Das ist bei Ihnen augenscheinlich auch der Fall, sodass Sie bis auf die Fälle des Weiterverkaufs innerhalb von fünf bzw. sieben Jahren keine Nach­bewertung befürchten müssen. Diese Grundsätze gelten auch bei dem im Sommer 2016 beschlossenen neuen Erbschaftsteuergesetz, also im Falle Ihres Ablebens. Kurz: Haben Sie die Flächen nicht für einen längeren Zeitraum als 15 Jahre verpachtet, ist das erbschaftsteuerlich unschädlich. Ihre Erben müssten dann aber erneut die Behaltensfrist von fünf bzw. sieben Jahren beachten.