Bauplatz verschenken?

Wenn Sie das Grundstück an den Sohn der Cousine verschenken, fällt Schenkungsteuer an. Weil Sie zu 1/2 Eigentümerin des Grundstücks sind, liegen zwei schenkungsteuerpflichtige Tatbestände vor. Der Sohn der Cousine fällt in Steuerklasse III mit einem persönlichen Freibetrag von je 20.000 €. So wird die Schenkungsteuer berechnet:
1/2 von 150.000 € (600 x 250 €/m²) = 75.000 €
./. persönlicher Freibetrag = 20.000 €
= 55.000 €
davon 30 % Steuern = 16.500 €

Die Schenkungsteuer fällt zweimal an. Einmal für die Schenkung nach Ihnen, das zweite Mal für die Schenkung nach Ihrer Schwester.

Wollen Sie Schenkungsteuer vermeiden, so ist es denkbar, dass Sie und Ihre Schwester dem Sohn der Cousine das Grundstück verkaufen. Liegt das Grundstück in NRW, fallen 5 % Grunderwerbsteuer vom Kaufpreis an. Bleibt der Kaufpreis unterhalb des Bodenrichtwertes von 150.000 €, so spricht man von einer gemischten Schenkung. Für den entgeltlichen Teil wäre Grunderwerbsteuer anzusetzen und für den unentgeltlichen Teil Schenkungsteuer (siehe oben).

Wird der schenkungsteuerpflichtige Teil so bemessen, dass er unterhalb des persönlichen Freibetrages von 20.000 € liegt, würde keine Schenkungsteuer entstehen. Wird dem Käufer der Kaufpreis gestundet, so wären die ersparten Zinsen auch ein schenkungsteuerpflichtiger Vorgang. Dabei wäre zu beachten, dass Sie den persönlichen Freibetrag von 20.000 € alle zehn Jahre in Anspruch nehmen können.