Baugrundstück als Abfindung

Die Bodenrichtwerte werden laut Grundstücksmarktbericht aufgrund der Kaufpreissammlungen für verschiedene Bereiche eines jeden Gemeindegebietes ermittelt. Es handelt sich um durchschnittliche Lagewerte für den Boden unter Berücksichtigung des unterschiedlichen Entwicklungszustandes für erschließungsbeitragspflichtiges oder erschließungsbeitragsfreies Bauland. Aus dem Grundstücksmarktbericht ergibt sich, ob die Erschließungskosten einschließlich Kanalanschlussbeiträge in den Richtwerten enthalten sind oder nicht. In Ihrem Fall empfehlen wir, einen Blick in den Grundstücksmarktbericht 2008 für Ihren Kreis zu werfen.

Übertragen Sie das Baugrundstück an den Sohn, ist dies steuerrechtlich eine Entnahme, das heißt, der Unterschied zwischen dem Verkehrswert einerseits und dem Buchwert (regelmäßig die achtfache Ertragsmesszahl) ist als laufender Gewinn zu versteuern. Bei Entnahmen kennt das Steuerrecht keine Reinvestitionsmöglichkeit, keine Bildung einer steuerfreien Rücklage und keine Freibeträge. Die Freibeträge zur Abfindung weichender Erben sind zum 31. Dezember 2005 ausgelaufen.

Sie haben auch die Möglichkeit, das Grundstück zu dem angegebenen Verkehrswert an den Sohn zu verkaufen. Das Steuerrecht erkennt solche Kaufverträge an, wenn sie fremdüblich geschlossen werden, das heißt zu Bedingungen, wie sie auch fremde Dritte eingehen würden.

Im Verkaufsfall können Sie durch den Verkauf aufgedeckte stille Reserven auf ein Ersatzwirtschaftsgut übertragen. Als Ersatzwirtschaftsgüter erkennt das Steuerrecht Grund und Boden, Aufwuchs auf Grund und Boden (= Wald) und betriebliche Gebäude an. Ist eine Reinvestition nicht sofort gewollt oder möglich, können Sie die aufgedeckten stillen Reserven auch in eine steuerfreie Rücklage einstellen und haben dann für die Reinvestition vier Jahre Zeit.