Wochenblatt-Leser Friedrich S. in B. fragt: Meine Genossenschaftsbank berechnet mir Negativzinsen für meine als Tagesgeld angelegten Guthaben. Mein Nachbar erzählte, dass seine Sparkasse ihm mitgeteilt habe, dass sie ab sofort keine Negativzinsen mehr berechnet. Was kann ich tun?
Finanzexperte Rudolf Schüller von WVU GmbH in Saerbeck weiß Rat: Durch die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom 21. Juli 2022 wurden alle drei Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte angehoben. Damit entfiel auch die Berechnung von Negativzinsen für Kreditinstitute, die mehr als die zwingend erforderliche Mindestreserve bei der EZB geparkt haben. Das „Argument“, man müsse als Bank selbst zahlen, welches häufig gegenüber eigenen Anlagekunden genutzt wurde, ist damit ebenfalls hinfällig.
79 von 1500 Banken berechnen Negativzinsen
Nach Auskunft des Vergleichsportals Verivox (Stand 17. August 2022) berechnen insgesamt noch 79 Kreditinstitute – von insgesamt etwa 1500 Banken und Sparkassen in Deutschland – Negativzinsen. Unabhängig davon, dass höchstrichterliche Entscheidungen zur Zulässigkeit der Berechnung dieser Verwahrentgelte noch zu erwarten sind, sollten Sie jetzt direkt mit Ihrem Berater sprechen und, falls Ihre Bank weiterhin Geld für die Einlagen berechnen möchte, diese bei anderen Instituten anlegen.
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(Folge 34-2022)