Alles steuerfrei für die drei Kinder?

Übertragen Sie den Hof samt Flächen gegen Vorbehaltsnießbrauch an den ältesten Sohn, passiert steuerlich Folgendes: Der Sohn wird im Grundbuch als neuer Eigentümer eingetragen. Schenkungsteuerlich ist der Wirtschaftsteil Schonvermögen, das heißt, solange Ihr Sohn den Hof innerhalb von fünf bzw. sieben Jahren nicht verkauft, wird Schenkungsteuer nicht erhoben.

Das Betriebsleiterhaus gehört nicht zum Schonvermögen. Das Haus wird nach dem Sachwertverfahren abzüglich des kapitalisierten Wohnrechtes bewertet. Unterm Strich dürfte auch hier keine Schenkungsteuer anfallen, weil dem Sohn ein persönlicher Freibetrag von 400.000 € zusteht. Durch den Vorbehalts­nießbrauch würden Sie weiter land- und forstwirtschaftliche Einkünfte aus den Pachteinnahmen erzielen.

Nach dem Tod der Eltern soll der Hoferbe die weichenden Geschwister zehn Jahre mit 100.000 € abfinden. Die Abfindung ist für die weichenden Erben schenkungsteuerfrei, weil ihnen nach den Eltern jeweils ein Freibetrag von 400.000 € zusteht. Der Hof­erbe kann die Zahlungen jedoch nicht als Sonderausgabe von seiner Einkommensteuer abziehen; er muss sie vom versteuerten Einkommen zahlen, weil unterstellt wird, dass es sich um Gleichstellungsgelder handelt.