Ackerfläche als Reinvestition?

Solange Sie gegenüber dem Finanzamt keine Betriebsaufgabe erklären, erzielen Sie mit den Pacht­erlösen aus der Verpachtung des Betriebes an die eine Tochter Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft. Der landwirtschaftliche Betrieb (landwirtschaftliche Flächen, Forst, Hofstelle, Wirtschaftsgebäude, lebendes und totes Inventar) bleibt steuerliches Betriebsver­mögen (ruhender Betrieb).

Die Übertragung der Obstwiese aus dem Betriebsvermögen an die andere Tochter ist steuerlich eine Entnahme. Sie ist steuerpflichtig. Zu versteuern ist der Unterschied zwischen dem Verkehrswert (steuerlich: Teilwert) und dem Buchwert (regelmäßig die achtfache Ertragsmesszahl aus dem Einheitswertbescheid).
Entnahmen sind steuerlich nicht begünstigt. So ist auch eine begünstigte Reinvestition nicht möglich. Etwas anderes würde nur geltend, wenn die Tochter den Obsthof zu fremdüblichen Konditionen kauft. Dann wäre der Verkaufserlös nicht steuerpflichtig, wenn Sie ihn für den Kauf weiterer Ackerflächen nutzten würden.

Die Reinvestitionsfrist beträgt vier Jahre, also bei abweichendem Normal-Wirtschaftsjahr bis zum 30. Juni 2019. Eine Verrechnung mit den Anschaffungskosten für die Flächen, die Sie 2011 und 2012 bereits erworben haben, sieht das Gesetz nicht vor.