4000 € Grunderwerbsteuer?

Nach dem Hofübertragungsvertrag haben Sie sich ein lebenslängliches, unentgeltliches Altenteil, bestehend aus einem Wohnungsrecht, einem Taschengeld von monatlich 500 € und einer angemessenen und ausreichenden Beköstigung, vorbehalten.

Wir gehen davon aus, dass dies auch die Fassung ist, die von dem Notar verlesen und von Ihnen und dem Neffen unterschrieben wurde.

Damit liegt eine gemischte Schenkung vor. Von einer gemischten Schenkung wird gesprochen, wenn die Hofübergabe teils unentgeltlich, teils entgeltlich erfolgt. Der entgeltliche Teil entspricht dem vorbehaltenen Wohnungsrecht, dem Taschengeld und der Beköstigung und unterliegt bei einer Hofübergabe an den Neffen der Grunderwerbsteuer.

Von der Grunderwerbsteuer befreit wären nur Übertragungen an die Kinder, also an Verwandte in gerader Linie. Der Ansatz für das Wohnrecht und die Beköstigung mit einem Jahreswert von 5400 € (12 x 450 €) ist nicht zu beanstanden.

Wenn Sie nunmehr nachträglich freiwillig auf die Rente und Beköstigung verzichten, ändert dies unseres Erachtens nichts daran, dass eine teilentgeltliche Hofübergabe vorliegt.