Streuobstwiese beantragen?

Sofern die Dauergrünlandnutzung auf der Streuobstwiese weiter im Vordergrund steht, also eine regelmäßige Schnittnutzung oder Beweidung erfolgt, müssen Sie förderrechtlich vor der Anpflanzung nichts beantragen. Denn in diesem Fall wäre die Hauptnutzung weiter Dauergrünland und es läge keine Grünlandumwandlung vor. Die Fläche müssten Sie mit dem Nutzartcode 480 „Streuobstfläche mit Grünlandnutzung“ beantragen.

Sollte sich jedoch aufgrund der Anpflanzung die Hauptnutzung in Richtung Dauerkulturen verschieben und die Grünlandnutzung eher der Pflege der neu angepflanzten Kultur dienen, dann müssten Sie die Fläche als Dauerkultur (Nutzartcode: 812 „Streuobstfläche ohne Grünlandnutzung“) beantragen. Die beabsichtigte Dauergrünlandumwandlung müssten Sie sich vorab von der Kreisstelle der Landwirtschaftskammer genehmigen lassen.

Es hängt also davon ab, wie viele Bäume Sie auf der Fläche anpflanzen möchten. Werden sie nur vereinzelt angepflanzt, dürften sie nicht der vorrangigen Dauergrünlandnutzung im Wege stehen. Festgelegte Zahlen zur Unterscheidung Grünlandnutzung/ Dauerkultur bezüglich solcher Anpflanzungen (etwa wie viele Pflanzen je ha) gibt es in NRW nicht.

Generell handelt es sich bei der Einstufung der Fläche und der damit verbundenen Nutzungsangabe immer um eine Einzelfallentscheidung. Deshalb sollten Sie sich im Vorfeld mit der Kreisstelle der Landwirtschaftskammer in Verbindung setzen.

(Folge 24-2018)