Die Rückzahlung von Bundesanleihen ist sehr sicher. Das Risiko des Zahlungsausfalls ist also minimal. Jedoch handelt es sich um eine Anlage im Euro-Geldvermögen. Also unterliegen sie der Inflation. Zusätzlich haben sie eine „garantierte Minusverzinsung“. Diese liegt aktuell bei rund einem halben Prozentpunkt pro Jahr. Wenn Sie sich aus konkret vorliegenden Gründen für eine Anlage im Euro-Geldvermögen entschieden haben, dann wäre bei einem Anlagebetrag von unter 100 000 € eine Einlage auf dem Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto Ihrer Bank empfehlenswert, da Sie dort meist keine Negativzinsen erleiden müssen.
Es kann gut sein, dass Ihrem Bankberater jedoch diese Anlage „ein Dorn im Auge“ ist, da die Bank selbst Negativzinsen an die Europäische Zentralbank (kurz EZB) bezahlen muss, und Ihr Geld deshalb in Bundesanleihen umschichten möchte. Ein Ausweg könnte sein, dass Sie einen Teil des Geldes – auf alle Fälle niemals mehr als 100 000 € pro Bank – bei einem anderen Kreditinstitut auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto anlegen. Wenn Sie bereit sind, dies bei einer Online-Bank zu tun, können Sie sogar minimale Zinserträge erzielen, die auf alle Fälle besser als ein sicherer Negativzins sind.
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Diese Frage stammt aus unserem zweiten Wochenblatt-Online-Finanz-Seminar vom 12.10.20. Es ging im die Nullzinswelt und ihre Folgen. Referent war Dr. Hartmut Walz, Professor für Bankbetriebslehre an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein, Blogger und Fachbuchautor.
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