Mit jedem verkauften Grasschnitt sollten Sie zumindest Ihre Kosten decken. Das sind im Wesentlichen die Düngerkosten, Kosten der Arbeitserledigung sowie eine Flächenpacht bzw. ein Pachtansatz bei einer Eigentumsfläche. Die flächengebundenen Festkosten sind ebenfalls zu berücksichtigen. Die gewährte entkoppelte Betriebsprämie können Sie anteilig gegenrechnen.
Gute Grünlandstandorte erzielen etwa 120 dt Trockenmasse je Hektar und Jahr. Gut die Hälfte entfällt auf den ersten Schnitt. Der erste Schnitt sollte 100 kg N erhalten. Um eine ausgeglichene Bodenversorgung sicherzustellen, sollte eine Grunddüngungszufuhr von 40 kg P2O5 und 120 kg K2O erfolgen, die dem Entzug entspricht.
Bei den aktuellen Mineraldüngerpreisen von 0,84 €/kg N, 0,72 €/kg P2O5 und 0,72 €/kg K2O (jeweils inklusive Mehrwertsteuer) beträgt der Aufwand etwa 200 € für den ersten Schnitt. Die Nährstoffe können Sie auch über organische
Dünger liefern. Dann können sich einzelbetrieblich andere Kosten ergeben.
Die Kosten der Arbeitserledigung (Wiesenpflege und Dünger streuen), kalkuliert nach den Erfahrungssätzen für Maschinenring-Arbeiten für Landwirte (www.bhd-mr-westfalen.de ), liegen bei etwa 35 €/ha für den ersten Schnitt.
Die Flächenkosten für Grünland, bezogen auf die zu zahlende Pacht bzw. bei Eigentumsflächen über einen Pachtansatz, sind regional sehr unterschiedlich. Bei einem durchschnittlichen Ansatz von 400 €/ha kann man die Hälfte (200 €) dem ersten Schnitt zuordnen.
Die flächengebundenen Festkosten, etwa der BG-Beitrag, belaufen sich auf etwa 35 € für den ersten Schnitt. Mit rund 135 € könnten Sie die Hälfte der Basis- und Greeningprämie gegenrechnen, sodass bei einer Vergütung von 335 €/ha für den ersten Schnitt alle Ihre Kosten abgedeckt wären.
Die Gesamtaufwendungen für intensiv genutztes Grünland belaufen sich einschließlich des Pachtansatzes jährlich auf rund 1.200 €/ha. Bei einer unterstellten viermaligen Schnittnutzung ist der Ertragsanteil für den zweiten und dritten Schnitt mit etwa 20 % des Jahresertrages anzusetzen, sodass man mit einer Vergütung um 240 €/ha und Schnitt rechnen kann.
Ob Sie in Verhandlungen mit Ihrem Berufskollegen tatsächlich volle Kostendeckung erzielen können, bleibt abzuwarten. Generell kommt es auch auf das Angebot und die Nachfrage vor Ort an.