Rindfleischpakete: Herkunft nennen?

Gemäß der Verordnung (EU) Nr. 1760/2000 müssen für Rindfleisch bei loser und bei verpackter Ware die Orte der Geburt, Mast, Zerlegung und Schlachtung angegeben werden. Bei verpacktem Rindfleisch ist zusätzlich noch die Zulassungsnummer des jeweiligen Schlachtbetriebes, gegebenenfalls auch des Zerlegebetriebes sowie eine Referenznummer anzugeben. Die Referenznummer muss die Rückverfolgung des Fleisches zu einem bestimmten Tier oder zu einer Tiergruppe, die an einem Tag geschlachtet worden ist, gewährleisten.

Diese Vorschrift gilt aber nur für frisches, also gekühltes oder ge­frorenes Rindfleisch, nicht für Fleisch­erzeugnisse oder Fleischzubereitungen wie marinierte Steaks.

Die EU-Verordnung 1760/2000 wurde zum 13. Dezember 2014 geändert und das System der freiwilligen Etikettierung aufgehoben. Damit müssen weitergehende freiwillige Angaben, beispielsweise zur Haltung, Fütterung oder regionalen Herkunft, nicht mehr über ein freiwilliges Etikettierungssystem bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) besonders genehmigt und durch private Kontrollstellen überprüft werden. Die Richtigkeit dieser freiwilligen Angaben unterliegt damit dem allgemeinen Irreführungsverbot des Lebensmittel- und Bedarfgegenständegesetzes.