Weidetierhaltung

Europaweites Solidaritätsfeuer gegen Wölfe

Freitag, 30. September, wollen Weidetierhalter in Europa Mahnfeuer anzünden. Denn sie sehen ihre Existenz durch die Wölfe bedroht.

Mit den Mahnfeuern am 30. September wollen Weidetierhalter in ganz Europa vor allem eins: die politischen Entscheidungsträger zur Umkehr bewegen. Denn die Wolfsschäden an ihren Herden nehmen dramatische Ausmaße an. Durch das unkontrollierte Populationswachstum sind immer mehr Weidetierhalter in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Die Strategie einer Koexistenz der Weidewirtschaft mit den Raubtieren sei gescheitert. Das ist mehreren Pressemitteilungen zu entnehmen.

Es ist erschütternd, zu sehen, wie sich die Politik von einer ‚Wolfsindustrie‘ das Handeln diktieren lässt

„Es ist erschütternd, zu sehen, wie sich die Politik von einer ‚Wolfsindustrie‘ das Handeln diktieren lässt, während wir Weidetierhalter vor immer größeren Problemen stehen. Viele von uns wissen nicht mehr, wie es weitergehen soll“, erklärt Wendelin Schmücker, Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung. „Allein in Deutschland leben zurzeit mehr als zweitausend Wölfe – nachdem vor zwanzig Jahren erstmals wieder ein Wolf gesichtet wurde. Ohne Regulierung wird die Anzahl in den nächsten Jahren in die Höhe schnellen. “

Weder bezahlbar noch praktikabel

Dieses europaweite Mahnfeuer soll ein Zeichen setzen gegen die unkontrollierte Wölfeansiedelung und für den Schutz der Alm-, Weidewirtschaft und der Kulturtiere. Wölfe seien eine Gefahr für den gesamten ländlichen Raum und für den Fortbestand der Betriebe mit artgerechter Weidetierhaltung in ganz Europa. Zäune, Hirten und Herdenschutzhunde sind im dafür nötigen Ausmaß seien weder bezahlbar noch eine praktikable Alternative in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft.

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