Rapsmarkt

EU-Rapsimporte 40 % über Vorjahresniveau

Die bisherigen Rapseinfuhren der EU-27 übertreffen das Vorjahresniveau deutlich - und das, obwohl die EU-Rapsernte deutlich größer ausfiel als im Vorjahr. Die Ukraine bleibt wichtigster Lieferant.

Die EU-27 hat in den ersten 14 Wochen der Saison 2022/23 knapp 1,7 Mio. t Raps importiert. Gegenüber dem vergangenen Wirtschaftsjahr entspricht das einem Anstieg von gut 40 %. Das teilt die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) mit.

Schwankungen am Weltmarkt

Im Vergleich zur Saison 2020/21 reduziert sich das Volumen geringfügig um rund 1,5 %. Naturgemäß ausschlaggebend für die Schwankungen der Importmengen ist neben dem europäischen Rapsangebot die Verfügbarkeit am Weltmarkt.

Im laufenden Wirtschaftsjahr beläuft sich die europäische Rapsernte nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) auf voraussichtlich 18,8 Mio. t. Das sind zwar knapp 11 % mehr als im Vorjahr, der Gesamtbedarf der Ölmühlen in der EU beträgt jedoch rund 23,3 Mio. t. Die EU-Kommission schätzt deshalb den Importbedarf aus Drittländern auf 4,5 Mio. t, das wären immerhin 1,1 Mio. t weniger als 2021/22.

(Bildquelle: EU-Kommission)

Ukraine bleibt wichtigster Lieferant

Mit Blick auf den Importbedarf sind deutliche Verschiebungen bei den Handelsströmen zu erwarten. Wie in den Vorjahren ist die Ukraine wichtigster Lieferant. Die Importe nahmen nach Angaben der AMI trotz des anhaltenden Kriegsgeschehens um 40 % zu.

Gleichzeitig stieg mit der doppelten Liefermenge im 3. Quartal die Importmenge aus Australien deutlich an im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch Kanada gewinnt nach den massiven Ertragseinbußen im vergangenen Dürrejahr wieder an Bedeutung und lieferte rund 25 % mehr. Demgegenüber gingen die Importe aus Moldawien und Serbien, allerdings auf einem geringen Mengenniveau, um 29 und 57 % zurück.

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