Die auch häufig als Humus- oder Moosfliegen bezeichneten Trauermücken bevorzugen ein feuchtes Milieu. Im Gemüsebau schädigen sie vor allem bei der Jungpflanzenanzucht. Während die Adulten Tiere nur indirekt schädigen, fressen die Larven unter anderem an den Feinwurzeln der jungen Pflanzen. Trauer-mücken können gut mit verschiedenen Nützlingen, oder B.t. Präparaten bekämpft werden. Im Folgenden wird auf die Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten kurz eingegangen.
Bacillus thuringiensis subsp. israelensis Präparate, kurz B.t.i., können im Spritz- oder Gießverfahren ausgebracht werden. Ein Zugelassenes Produkt ist zum Beispiel Gnatrol SC (Gemüsejungpflanzen, Zierpflanzen).
Die Behandlung sollte möglichst frühzeitig bei Trauermückenbefall erfolgen. Da die von B.t.i. produzierten Eiweißtoxine nicht UV stabil sind, sollte eine Behandlung nach 8–10 Tagen wiederholt werden, um eine zuverlässige Wirkung zu erzielen. Da die Mückenlarven die Eiweißkristalle fressen müssen ist hier eine sorgfältig gleichmäßige Verteilung im Substrat noch einmal wichtiger, als bei den beweglichen Nützlingen.
B.t.i. Präparate können auch bei niedrigen oder sehr hohen Temperaturen eingesetzt werden. Das ist ein Vorteil gegenüber den tierischen Nützlingen, die je nach Art unterschiedliche Temperatur Unter- und Ober-grenzen besitzen.
Info Pflanzenschutz-Spezial Gemüsebau - Nr. 6 vom 02.03.2021 Seite 2 von 2
Die Nematoden-Art Steinernema feltiae (SF) tötet die Larven von Trauermücken ab. Nach dem Auflösen in Wasser können Tiere im Gießverfahren mit Hilfe eines Dosatrons oder einer Spritze im Pflanzenbestand ausgebracht werden. Die Düsenöffnungen sollten größer als 0,8 mm sein. Filter und Feinsiebe müssen zuvor aus dem gereinigten Ausbringungsgerät entfernt werden. Um auf den Pflanzen verbleibende Nematoden in das Substrat zu spülen, sollte der Pflanzenbestand nach der Anwendung mit klarem Wasser überbraust werden.
Die Nematoden sind ebenfalls UV-empfindlich. Die Anwendung sollte deswegen in den frühen Morgenstunden oder am Abend erfolgen. SF-Nematoden sind ab einer Bodentemperatur von 12°C einsetzbar. Oberhalb von 28°C Bodentemperatur sterben die Nützlinge ab. Vernässte Substrate (z. B. bei Vermehrung unter Sprühnebel) und Böden, sowie ein hoher Anteil (> 10%) Perlite im Substrat beeinträchtigen die Wirkung. Die Wirkung der Nematoden hält unter optimalen Bedingungen ca. vier Wochen an. Eine Wiederholung der Behandlung ist deshalb nach vier Wochen ratsam.
Die im Boden lebende Raubmilbenarten Hypoaspis aculeifer und Hyppoaspis miles fressen neben Trauermückenlarven auch Sumpfliegenlarven, Collembolen und Thripspuppen. Der Einsatz ist zwischen 12–30°C möglich. Ein großer Vorteil der Raubmilben ist, dass sie ca. 4–6 Wochen ohne Nahrung überleben können. Daher können die Tiere gut vorbeugend eingesetzt werden. In der Regel reicht eine Ausbringung von Hypoaspis miles zur erfolgreichen Bekämpfung von Trauermücken pro Kultursatz aus.
Die Raubmilben werden in einer Mischung aus Torf und Vermiculit geliefert und sollten mit mindestens 125 Tieren pro m² gleichmäßig auf den Pflanzenbestand gestreut werden.