Milchpreise
Die Krux mit der Biomilch
Die Erzeugerpreise für Biomilch reichen nicht aus, um die Kosten zu decken.
Die Vermarktung des Rindfleisches lief gut in den vergangenen Monaten bei Familie Kinkelbur aus Minden (hier geht es zur Reportage). Anders sah es bei der Biomilch aus. Die Herde von Friedrich Kinkelbur erzeugt rund 3000 l Milch pro Tag. Bis auf die 150 l für die Direktvermarktung, liefern Kinkelburs die Milch an die Biomolkerei Söbbeke.
7 Cent/kg fehlen zur Deckung der Vollkosten
„Die Milchpreise sind zwar im Dezember auf 60 Cent/kg gestiegen, trotzdem fehlen uns etwa 7 Cent/kg zur Vollkostendeckung“, betont der Betriebsleiter. Bis Januar 2021 stagnierten die Biomilchpreise jahrelang bei 48 bis 50 Cent/kg, obwohl die Kosten jährlich um 1,1 bis 1,5 Cent/kg stiegen. „Wir sind schon mit Nachholbedarf in die Krise gegangen“, verdeutlicht Kinkelbur.
Gleichwohl verstehe er, dass es seit Kriegsbeginn auch für die Molkereien schwer ist, extreme Preisausschläge zu zahlen. „Allerdings befürchte ich, dass die Dringlichkeit und die Knappheit um den Rohstoff Milch noch nicht bei den Molkereien angekommen ist.“
Biomilchpreise müssen steigen
Kinkelbur wünscht sich auch nicht, dass die konventionellen Preise fallen, damit die Schere wieder auseinander geht. „Damit ist doch niemandem geholfen. Die Biomilchpreise müssen rauf“, betont er.
Die Situation der Milchpreise sei schuld daran, dass der Betriebsleiter zwar eine Baugenehmigung für einen Anbau am Kuhstall hat, aber nicht baue. „Wir sind ein hoch qualifiziertes Team, unser Herz schlägt für die Biomilchviehhaltung. Aber derzeit würden wir mit mehr Kühen das Defizit aus der Milchviehhaltung erhöhen“, sagt er bedrückt.
Da sei es gut, dass der Betrieb breit aufgestellt ist und so durch diese Krise komme. „Wir sind überzeugt, dass wir langfristig gesehen die richtigen Produkte erzeugen. Das zeigen uns die positiven Rückmeldungen.“
Lesen Sie mehr:
Mehr zu dem Thema
