2012 zählte der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) rund 32 .300 „Schankwirtschaften/Kneipen“, wie es in der Statistik heißt. Bei der jüngsten DEHOGA-Zählung waren es lediglich noch 19.200. In nur einem Jahrzehnt also verschwand jede dritte Kneipe.
In dieser Zahl spiegeln sich auch die Folgen der Corona-Pandemie. Lockdowns, monatelange Schließungen, Erkrankungswellen und die ständig sich ändernden Auflagen haben allen Gaststättenbetrieben zugesetzt und etlichen den letzten Stoß gegeben, trotz staatlicher Corona-Hilfen.
Gaststätten unter hohem Druck
Doch auch ohne Pandemie standen und stehen die Gaststätten unter enormem Druck. Vieles hat sich da in den zurückliegenden Jahren zusammengebraut. Der Geograf Franz Martin aus Osnabrück hat sich als „Wirtschafts-Wissenschaftler“ betätigt und nach zahlreichen Interviews die Gründe für den Schwund zusammengetragen:
- Das Freizeit- und Kommunikationsverhalten der Gäste hat sich verändert, nicht zuletzt durch Internet, Smartphone und den sogenannten „sozialen Medien“.
- Die Ansprüche der Gäste an Platzangebot, Raumgestaltung und Service in einer Kneipe sind gestiegen.
- Die Konkurrenz von Schützen- und Vereinsheimen, aber auch von Cafés und Bäckereien usw. hat zugenommen.
- Die Verhandlungsmacht der Wirte gegenüber Bierbrauereien und Großhandelsunternehmen ist zurückgegangen.
Andere Gründe für die Krise der Kneipen sind hausgemacht, sie liegen gewissermaßen hinter der Theke: Keine zündenden Ideen, mangelndes Personal, fehlende Mittel für Investitionen, ungeklärte Betriebsnachfolge – da wird am Ende rasch der Schlüssel umgedreht. Für immer.
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