Blütenendfäule bei Tomaten und Paprika

Pflanzenschutz-Spezial Nr. 25 vom 14.08.2020

Tomaten- und Paprikafrüchte weisen in manchen Jahren im unteren Bereich eine graubraune bis braunschwarzeVerfärbung auf. Häufig sind die Flecken leicht eingesunken und teilweise verhärtet. Die Ursache für dieses Symptom ist eine Unterversorgung der Früchte mit dem wichtigen Pflanzennährstoff Kalzium.

Die Erscheinung wird als Blütenendfäule bezeichnet.

(Bildquelle: Vietmeier)


Der Mangel mit Kalzium in den Früchten kann verschiedene Ursachen haben: Zum einen kann er auftreten, wenn der Boden mit Kalzium unterversorgt ist (zu niedriger pH-Wert) bzw. die Versorgung bei der Substratkultur über die Nährlösung nicht ausreicht. Meistens liegt das Auftreten der Blütenendfäule aber nicht an einem zu geringen Kalziumgehalt des Bodens, sondern daran, dass Kalzium aufgrund von anderen Einflussfaktoren, die die Aufnahme behindern, nicht ausreichend über die Wurzeln verfügbar ist. Kalzium wird fast ausschließlich mit dem Transpirationsstrom in die Früchte verlagert. Wenn der Boden ständig sehr trocken oder die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus zu hoch ist, wird die Transpiration vermindert und die Aufnahme von Kalzium reduziert. Darüber hinaus können auch bestimmte andere Nährsalze (Kationen) im Boden, wie z. B. Ammonium, Kalium, Magnesium und Natrium, die Aufnahme von Kalzium erschweren. Die Blütenendfäule tritt besonders bei den starkwüchsigen Tomaten- und Paprika-Sorten auf.

Um der Blütenendfäule vorzubeugen, sollte man zunächst darauf achten, dass der Boden den richtigen pH-Wert aufweist. Außerdem sollte eine möglichst gleichmäßige Bewässerung und bedarfsgerechte Düngung erfolgen. Eine zu hohe Luftfeuchte im Gewächshaus sollte man aber vermeiden, da sie die Transpiration und damit die Aufnahme von Kalzium über den Wurzeln vermindert. Frühzeitige und regelmäßige Blatt- bzw. Fruchtspritzungen mit einem speziellen Kalziumdünger, wie z. B. Lebosol-Calcium (Calciumchlorid) oder YARA Fruitcal (Calciumnitrat), können dazu beitragen, die Kalizumversorgung der Pflanzen
und Früchte zu verbessern. Beachten Sie hierzu die jeweiligen Empfehlungen der Düngemittelhersteller.