An den Blättern und zum Teil auch an Stängeln von Rhabarber treten verschiedene Pilzkrankheiten auf, die sich auf den ersten Blick teils wenig unterscheiden. Je nach Befallsstärke kann eine Bekämpfung sinnvoll sein. Für die Fungizidwahl ist es wichtig zu wissen, um welchen Erreger es sich handelt. Da die Krankheiten auf Pflanzenresten überwintern, sollte auch auf eine gute Feldhygiene geachtet werden.
Falscher Mehltau (Peronospora jaapiana): Es bilden sich blattoberseits zunächst gelbe, dann braune, etwas größere Flecken. Die Flecken sind meist durch die Blattadern begrenzt und können im späteren Verlauf zusammenwachsen. Unter feuchten Bedingungen entsteht blattunterseits der klassische grau-violette Pilzrasen.
Rost (Puccinia phragmitis): Blattoberseits bilden sich gelbe, runde, lila umrandete Flecken. Blattunterseits entstehen Sporenlager, die, typisch für Rost, in Bereichen roter, geschwollener Flecken aufbrechen. Andere Sporenformen dieses Rostes treten auf dem Nebenwirt Schilf auf. Die unmittelbare Nähe sollte daher vermieden werden.
Pilzliche Blattflecken: Darunter können verschiedene Erreger, wie z. B. Ascochyta rhei oder Colletotrichum dematium, fallen. Der häufigste ist Ramularia. Die Bekämpfung ist in allen Fällen gleich.
Ramularia (Ramularia rhei): Zunächst entstehen rundliche, braune Flecken mit hellem Zentrum und roter Umrandung, die im späteren Verlauf öfter zusammenfließen. Im Zentrum bilden sich bei feuchter Witterung weiße Sporen.