Kolumne
"Bibi mach' mal Pause": Wenn Kinder in Hörspielwelten eintauchen
Alle zwei Wochen blicken Mitglieder der Redaktion aus persönlicher Perspektive auf Aspekte des Landlebens. Diesmal geht's um das Leben der Familie Blocksberg.
Vor ein paar Monaten ist Bibi Blocksberg bei uns eingezogen. Unsere Tochter liebt die Hörspiele und entdeckt in der langen Liste beim Streamingdienst immer wieder Folgen, die sie noch nicht gehört hat. Egal ob Umzugsstress, kranker Bürgermeister oder Probleme auf einem anderen Planeten: Bibi regelt das.
Seit 1980 sind fast 150 Folgen mit der Junghexe zusammengekommen. An einige erinnere ich mich aus meiner eigenen Kindheit. Aber: Bei manchen Einblicken ins Blocksbergsche Familienleben klingeln mir heute die Ohren. Nicht nur, dass in der frühen Folge „Die Kuh im Schlafzimmer“ von verseuchtem Getreide und Schwermetallen in der Milch die Rede ist.
Bernhard hat das Sagen
Im Familienleben hat Vater Bernhard das Sagen. Mutter Barbara kümmert sich darum, dass der Haushalt läuft und Bernhard bringt als Buchhalter das Geld nach Hause. Er hätte am liebsten eine nicht hexende Familie und nach der Arbeit seine Ruhe. Bloß nicht auffallen, lautet die Devise des Familienpatriarchen. Ob das gute Vorbilder für Jungs und Mädels von heute sind?
„Das sind doch alles Lappalien“, mag mancher sagen. Aber stimmt das, wenn ich bedenke, wie intensiv Kinder in Hörspiel-Welten eintauchen? Und Bibi ist ja nicht allein. Bei TKKG zum Beispiel wird „Klößchen“ aufgrund seines Gewichts gemobbt und verdächtig sind für die jugendlichen „Ermittler“ – zumindest in frühen Folgen – vor allem Menschen, die anders aussehen als sie selbst. Da schadet es nicht, mal etwas genauer hinzuhören und mit dem Nachwuchs über das zu sprechen, was er da konsumiert. Bibi könnte auf jeden Fall bald mal Konkurrenz vertragen.
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