In Buschbohnen treten häufig die beiden Pilzkrankheiten Grauschimmel (Botrytis cinerea) und Sklerotinia (Sclerotinia sclerotiorum) auf. Besonders ab der Blüte und ab Reihenschluss ist bei feuchter Witterung die Gefahr für einen Befall gegeben.
Botrytis cinerea ist eher ein Schwächeparasit. Er ist ein fast überall vorkommender Pilz, der in erster Linie bereits geschädigtes Pflanzengewebe infiziert.
Sklerotinia hingegen ist ein Fruchtfolgeschaderreger. Er bildet Dauerfruchtkörper, so genannte Sklerotien, aus. Aus diesen Dauerkörpern, die über Jahre im Boden überdauern können, werden Sporen freigesetzt, von denen dann die Infektion im Bestand ausgeht.
Bei der Infektion dringt Sklerotinia meist über bereits absterbendes Gewebe und über die Blütenblätter in die Pflanze ein. Kühle, feuchte Witterung und dichte, schlecht abgetrocknete Bestände erhöhen das Befallsrisiko. Auf Flächen mit Befall sollten daher keine anfälligen Kulturen wie z. B. Bohnen, Sonnenblumen, Raps, Salat etc. nachgebaut werden. Bei den Bekämpfungsmaßnahmen sollte eine Strategie gewählt werden, in der man Fungizide in die Spritzfolge einsetzt, die nach Möglichkeit gegen Botrytis, Sklerotinia und evtl. weitere Pilzerkrankungen der Buschbohne wirksam sind.
Speziell bei Flächenbefall mit Sklerotinia sollte aber über eine langfristige Bekämpfungsstrategie nachgedacht werden. Hier ist der Einsatz des Nutzpilzes
Coniothyrium minitans im Produkt Contans WG, der die Sklerotinia-Dauerkörper im Boden parasitiert und abtötet, in Erwägung zu ziehen. Contans WG wird als „Bekämpfungs- und Sanierungsmaßnahme“ vor oder nach einer befallenen Kultur mit 2-8 kg/ha, je nach Einarbeitungstiefe und Verseuchungsgrad, angewendet. Bei erstmaligem Einsatz empfiehlt sich eine spezielle Beratung zur korrekten Anwendung.
Im Freilandanbau von Buschbohnen können außerdem Fungizide wie Cantus (max. 2 x 1 kg/ha, WZ = 14 Tg.), Ortiva (max. 2 x 1 l/ha, WZ = 7 Tg.), Teldor (max. 2 x 1,5 kg/ha, WZ = 3 Tg.) oder Switch (max. 2 x 1 kg/ha, WZ = 14 Tg.) eingesetzt werden. Bei dem biologischen Fungizid Vitisan ist ein mehrmaliger Einsatz (max. 6 x 2,5-5 kg/ha je nach Pflanzengröße, WZ 1 Tg.) gegen Botrytis zu empfehlen. Luna Sensation (max. 2 x 0,8 l/ha, WZ = 7 Tg.) ist darüber hinaus gegen Sklerotinia ausgewiesen. Hier muss aber auf die Nachbauprobleme bei dem Wirkstoff Fluopyram geachtet werden. Es hat sich bewährt, die erste Fungizidbehandlung spätestens zu Blühbeginn der Kultur durchzuführen.