Agrarministerkonferenz

Agrarminister der Länder wollen Tierhaltungskennzeichnung der Ampel ablehnen

Das Konzept zur Tierhaltungskennzeichnung der Ampel droht bei den Ländern durchzufallen. Bei der Agrarministerkonferenz wollen sie Druck für weitere Änderungen machen.

Das von der Ampel-Koalition aufgesetzte Konzept zur Tierhaltungskennzeichnung stößt auf massiven Widerstand in den Bundesländern. Auf der am Donnerstag startenden Agrarministerkonferenz (AMK) von Bund und Ländern versuchen eine Reihe von Bundesländern ihr Gewicht für Veränderungen in die Waagschale zu werfen.

In einem gemeinsamen Antrag, der top agrar und dem Wochenblatt vorliegt, lehnen die Länder Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein das geplante Tierhaltungskennzeichnungssystem der Ampel in der aktuellen Fassung ab. Die Pläne des Bundes seien „nicht hinreichend geprüft, nicht ausgereift, rechtlich fraglich aber jedenfalls in dieser Form nicht unterstützungsreif“, heißt es darin weiter. Die Länder kritisieren vor allem die alleinige Fokussierung auf frisches Schweinefleisch und den Verkaufsweg über den Handel und dass sich die Kennzeichnung der Haltungsform bisher nur auf den Lebensabschnitt der Mast bezieht.

"Teilschritte gefährden den Umbau der Nutztierhaltung"

Sie begründen dies auch mit dem damit verbundenen, erheblichen Verwaltungsaufwand für die Länder und die Kommunen. Die Länder rufen den Bund dazu auf, zu den Borchert-Vorschlägen zurückzukommen und mit der Kennzeichnung eine langfristige Finanzierung und das Bau- und Genehmigungsrecht zu klären. „Vorgezogene, unvollständige Regelungen von Teilschritten schaffen weitere Unsicherheiten und gefährden den Umbau der Nutztierhaltung in Deutschland in Gänze“, heißt es...