Südafrika in den Semesterferien

Drei Monate lang Kindern in Südafrika zeigen, wie sie selbst Gemüse anbauen und ernten können – dieser schwierigen Aufgabe haben sich vier Agrarstudenten der Fachhochschule in Soest gestellt.



Wochenblatt: Steffen, du und drei deiner Kommilitonen verbringt gerade drei Monate in Südafrika. Was ist eure Aufgabe dort?

Steffen Hünnies (22):
Wir sind Agrarstudenten der Fachhochschule Südwestfalen in Soest und nutzen unsere Semesterferien, um in Südafrika Kindern aus Townships den Anbau von Gemüse näher zu bringen. Wir unterstützen dabei die Organisation Children in Distress (CID). An acht verschiedenen Orten in der Region Mpumalanga versorgt sie 2978 Kinder und Jugendliche nach der Schule mit einer warmen Mahlzeit. Zu jeder dieser Stationen gehören Gemüsegärten, die wir pflegen.

Wochenblatt: Wie sieht eure Hilfe konkret aus?

Anna Schönweitz (21):
Als wir Ende Juli hier angekommen sind, ging es zunächst um die Vergrößerung und Bepflanzung der Gärten. Bisher haben wir drei Gärten vergrößert und einen neu errichtet sowie zwei neue Wassertanks aufgestellt und Regenrinnen an ein Gebäude angebracht. Zusammen mit den Leiterinnen der Stationen wurde in allen Gärten der Boden bearbeitet, gedüngt und mit Roter Beete, Lauch, Zwiebeln, Paprika, Spinat, Salat und Weißkohl bepflanzt. Auch die Reparatur der Zäune und Tore stand auf unserem Programm.

Franziska Havelt (24):
Die Gemüse­beete müssen, wenn wir Ende Oktober abreisen, von den Kindern und Stationsleitern selbstständig bearbeitet werden. Um die Kinder jetzt schon in die Gartenarbeit einzubeziehen, haben wir an jeder Station Lehrgärten angelegt. Dort lernen sie Kleinparzellen selbst vorzubereiten und zu bepflanzen. Währenddessen versuchen wir ihnen landwirtschaftliche Grundkenntnisse zu vermitteln. Jedes Kind hat die Verantwortung für seine Pflanzen übernommen, die täglich gepflegt und bewässert werden müssen.

Wochenblatt:
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, die dreimonatige Reise anzutreten?

Johannes Bayer (21):
Projektleiter Professor Dr. Thomas Weyer von der FH Soest stellte das Projekt in unserem Hörsaal vor und fragte nach Interessierten. Schon nach einigen Gesprächen kamen uns Ideen zur Gestaltung unseres Aufenthaltes. Es hat uns gereizt, nicht nur fachliche Kenntnisse weiterzugeben, sondern auch menschliche Erfahrungen aus der fremden Kultur zu sammeln. CS

Mehr zu dem Projekt und den Erfahrung der Studenten findet ihr im aktuellen Wochenblatt, Ausgabe 42, auf Seite 94-95.