Kaufleute mit Stallgeruch

Eine kaufmännische Ausbildung kann nicht schaden“, mit dieser Grundhaltung startet manch ein Jugendlicher sein Arbeitsleben in einem der vielen kaufmännischen Berufe. Ähnlich erging es auch Stefanie Horstmann, die bei der Raiffeisen Warengenossenschaft Beelen-Ennigerloh, Kreis Warendorf, ihre Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau gemacht hat.

„Vom Hof“ birgt Vorteile

Noch während der Realschulzeit hat Stefanie drei Wochen Praktikumszeit am Standort Beelen verbracht. „Ich kannte die Genossenschaft von klein auf und bin oft mit meinem Vater hergekommen“, erzählt die Landwirtstochter aus Ennigerloh-Ostenfelde. Ein landwirtschaftlicher Hintergrund der Genossenschafts-Azubis ist heute nicht mehr selbstverständlich. Den Bezug zur Kundschaft und den Produkten sieht Stefanie aber als Vorteil: „Es ist schon hilfreich, wenn man eine Vorahnung von der Landwirtschaft hat, aber vieles lernen wir auch in der Berufsschule.“

Schule im Block

Während der Ausbildung wechselten sich Betriebs- und Schulblöcke am Genossenschaftlichen Berufskolleg (GenoKolleg) des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbands (RWGV) in Münster ab für die heute 19-Jährige – ein System, das ihr gut gefiel. „Nach vier Wochen Schule ist man wieder voll im Betrieb. Aber die Schulblöcke waren auch echt anstrengend. Zwischenzeitlich haben wir immer mal Tests und Klausuren geschrieben.“ Währenddessen sind die Azubis, in Stefanies Klasse aus Regionen von „Hannover bis Ahaus“, im angegliederten Internat untergebracht.

Neben den Auszubildenden im Groß- und Außenhandel können im GenoKolleg auch Azubis aus dem Einzelhandel, IT-Bereich sowie aus dem Bankenwesen der Mitgliedsgenossenschaften des RWGV ihren Berufsschulpart absolvieren.

Warenkunde extra

Als Fächer stehen für die Groß- und Außenhandels-Azubis vor allem Großhandelsprozesse, Kaufmännische Steuerung und Kontrolle, Wirtschafts- und Sozialprozesse auf dem Programm – und Warenkunde über die genossenschaftsspezifischen, also auch landwirtschaftlichen Produkte. Das ist insbesondere für die Quereinsteiger aus nichtlandwirtschaftlichen Verhältnissen von Vorteil. Seit Kurzem können die Azubis an der Schule zudem den Sachkundenachweis Pflanzenschutz erwerben. Diese landwirtschaftlichen Inhalte gehen über die „normale“ staatliche Ausbildung hinaus. Gee

Den ausführlichen Beitrag sowie weitere Infos und Tipps rund um das Thema Ausbildung findet ihr in unserem Themenschwerpunkt "Perspektiven in der Ausbildung" in Wochenblatt-Folge 24/2014.