Blut gehört mit dazu

Scharfe Klingen, Blut und intensive Gerüche. Manchen wird es dabei ein wenig mulmig im Magen. Kein Problem für Helena Reeh – die angehende Fleischerin setzt sich in einer Männerdomäne durch.

Wochenblatt: Der Beruf des Fleischers ist für eine junge Frau eher ungewöhnlich. Wie bist du zu der Ausbildung gekommen?

Helena: Mein Vater ist Fleischermeister. Meine Mutter Fleischereifachverkäuferin. Seit knapp fünf Jahren helfe ich meinem Vater beim Schlachten. Ich bin einfach in den Beruf hineingewachsen.

Fleischer/in
Voraussetzung:
Hauptschulabschluss
Dauer: 3 Jahre
Entgelte: Sie richten sich überwiegend nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Im Handwerk: 1. Jahr 286-471€; 2.Jahr 350-563€; 3.Jahr 434-684€
Tätigkeitsfelder: Zerlegen von Fleisch; Herstellen von Wurst und anderen Fleischprodukten; Zubereiten von Speisen
Weitere Infos gibt es hier.

Wochenblatt: Musst du gar nicht schlachten?

Helena:
In meinem Ausbildungsbetrieb wird selbst nicht mehr geschlachtet. Ich helfe aber meinem Vater am Samstag beim Schlachten. Denn ich habe in meiner Ausbildung den Wahlschwerpunkt auf das Schlachten gelegt.

Wochenblatt: Man kann Fleischer lernen, ohne schlachten zu müssen?

Helena
: Ja. Das Schlachten ist nur eine Wahlmöglichkeit. Man bekommt in der Berufsschule zwar das theoretische Wissen dazu. Selbst anzuwenden braucht man es nicht. Ich finde, Schlachten theoretisch zu erklären, bringt nichts. Man muss es selbst gesehen und gemacht haben. Denn ein Fleischer sollte auch schlachten können.

Wochenblatt: Welche Voraussetzungen sind für die Ausbildung wichtig?

Helena:
Man sollte keine Angst vor Blut haben. Auch Geschicklichkeit gehört dazu. Denn ich arbeite oft mit scharfen Messern. Wichtig ist, dass man sich für den Beruf inte­ressiert und ihn nicht nur macht, weil man nichts gefunden hat.

Das komplette Interview mit Helena lest ihr in der Wochenblatt-Folge 11/2014 in der Rubrik STARTklar.