Was kostet ein Artenschutzgutachten?

Viele Gemeinden im Münsterland weisen derzeit in ihren Flächennutzungsplänen Windvorrang­gebiete aus. Sie sollen dann in der Regel von privaten Investoren häufig als Bürgerwindparke entwickelt werden.

Für diese Planungen sind obligatorisch Artenschutzgutachten, das heißt Vogel- und Fledermausuntersuchungen, beizubringen. Die Kosten hierfür hat die Betreibergesellschaft zu tragen, das sind die privaten Investoren.

Der ökologische Untersuchungsstandard im Münsterland wurde von den Unteren Landschaftsbehörden der Münsterlandkreise (Borken, Coesfeld, Steinfurt, Warendorf und Stadt Münster) festgelegt. Danach sind für jedes einzelne Windparkprojekt ­Brutvogel-, Rastvogel- und Fledermauskartierungen mit Untersuchungsradien bis zu 1.000 m um die jeweilige Vorrangzone beizu­bringen.

Es entstehen somit große Untersuchungsflächen und entsprechend teuer sind die zu erarbeitenden Artenschutzgutachten. Die Kosten können wir nur grob angeben, sie differieren von Vorrangzone zu Vorrangzone. Nicht nur die Flächengröße, sondern auch die strukturelle räumliche Ausstattung der umgebenden Landschaft, etwa die Nachbarschaft zu Schutzgebieten, bestimmen den Aufwand, der für solche Erhebungen zu betreiben ist. Allgemein liegen Standarduntersuchungen für Vögel meist bei 10.000 bis 15.000 €, Fledermaus-Standarduntersuchungen häufig bei 15.000 bis 25.000 €. Alle Untersuchungen können im Einzelfall aber auch deutlich teurer ausfallen.

Auch ist zu berücksichtigen, dass nach der Aufstellung einer Windanlage ein Fledermaus-Höhenmonitoring erfolgen muss. Das bedeutet: Auf Gondelhöhe wird eine Horchbox aufgestellt, die dann über ein Jahr die Fledermausaktivitäten in der Höhe registriert.

Die Kosten liegen pro Horchbox bei etwa 10.000 €. Die Anzahl der Horchboxen hängt von der Größe des Windparks und der Anzahl der geplanten Windanlagen ab.