Wisent-Schäden: Nur „Peanuts“?

Über die Rückkehr der Wisente nach Nordrhein-Westfalen hat sich Umweltminister Johannes Remmel im Rahmen seiner Sommertour „WildesNRW“ informiert. Bei einem Besuch der Wisent-Wildnis bei Bad-Berleburg im Kreis Siegen-Wittgenstein äußerte er sich auch zu den Schäden, die die Tiere angerichtet haben.

Grundsätzlich beobachte er das Auswilderungsprojekt „mit großem Wohlwollen“, zitierte die Tageszeitung „Westfalenpost“ den Minister. Die von den Wisenten bislang allein an Bäumen im NRW-Staatsforst angerichteten Schäden bezifferte Remmel auf ein „Spektrum zwischen 20.000 und 30.000 €“. Solche Schadenssummen bei Artenschutz-Projekten seien aber „vergleichsweise niedrig“, wird der Minister weiter zitiert. Der Schaden durch die geschützten arktischen Wildgänse am Niederrhein habe allein im vergangenen Jahr rund 6 Mio. € betragen. Die Beschwerden von Waldbauern aus dem Hochsauerland über Schäl­schäden wolle er prüfen.

Eine mutige Zusage machte in dem Zusammenhang Paul Breuer, Zweiter Vorsitzender des Trägervereins Wisent-Welt Wittgenstein und bis vor Kurzem Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein. Denn wie die „Westfalenpost“ berichtete, kündigte er an, den Waldbauern auch dann noch Entschädigungen zahlen zu wollen, wenn die Wisente erfolgreich ausgewildert seien. Denn dann muss die Versicherung des Trägervereins für Entschädigungen nicht mehr aufkommen – was sie jetzt schon nicht mehr will (wir berichteten hier). Das Geld für den Ausgleich will Breuer unter anderem über Sponsoren aufbringen. bp